Die ersten runden Akoyaperlen züchtete der Japaner Kokichi Mikimoto im Jahre 1916. Danach galten die kleinen weißen Perlen mit ihrem betörenden Lüster über viele Jahrzehnte hinweg als die perfekten Perlen. Auch heute erfreuen sich die Akoyaperlen trotz attraktiver Konkurrenz durch Südseeperlen, australischen und asiatischen Süßwasserperlen sowie Tahitiperlen großer Beliebtheit. Qualitätsmerkmale der Salzwasserzuchtperlen sind ein intensiver Glanz und eine möglichst runde Form.

Akoyaperlen aus Japan und China

Die Japaner verwendeten für die Zucht der Akoyaperlen ursprünglich die Muschelart Pinctada martensii. Nachdem in den 1990er-Jahren verheerende Umweltereignisse den größten Teil der japanischen Muschelbestände zerstört hatten, griffen die japanischen Perlenfarmer vermehrt auf die aus China importierte Muschelart Pinctada chemnitzii zurück. Besonders gut kommt eine Kreuzung der beiden traditionellen Muschelarten mit den Bedingungen in den japanischen Gewässern zurecht.

In China hat die Zucht von Akoyaperlen seit 1958 Tradition. Zu Beginn verkauften die Chinesen ihre gesamte Ernte nach Japan. Als sie in den 1990er-Jahren begannen, ihre günstig produzierten Akoyaperlen selbst zu vermarkten, wurden sie zu ernstzunehmenden Konkurrenten für die japanischen Perlenfarmer – bis in 2007 und im darauffolgenden Jahr Taifune beinahe alle chinesischen Perlenfarmen zerstörten. Von diesem Rückschlag hat sich die chinesische Perlenzucht bis heute nicht erholt, so dass das Land aktuell Akoyaperlen aus Japan importieren muss.

So werden Akoyaperlen gezüchtet

Für die Zucht von Akoyaperlen werden in die Salzwassermuschel ein oder mehrere Perlmuttkerne und ein Stück Mantelgewebe einer kräftigen Gebermuschel eingesetzt. Dieses Gewebeteil bildet zuerst einen sogenannten „Perlensack“ rund um den implementierten Kern und hüllt ihn dann nach und nach mit Perlmuttschichten ein. Nach einigen Wochen sorgfältiger Pflege legen die Perlenfarmer die Muscheln in Drahtkörbe und hängen diese ins Meer. Um die Gesundheit der Muscheln zu gewährleisten, sind auch in dieser Phase regelmäßige Kontrollen von Muscheln und Wasser nötig. Die Ernte der Akoyaperlen erfolgt im Winter: Dass die Perlmuttschicht im kalten Wasser sehr langsam und dicht wächst, wirkt sich sehr positiv auf den Lüster aus.

Die Qualität der Akoyaperlen – abhängig von vielen Faktoren

Die erste Weiche für die Qualität einer Akoyaperle stellt der eingesetzte Kern: Dieser stammt aus der Schale bestimmter Muschelarten und wird vorab kugelrund geschliffen und glattpoliert. Da die Form des Kerns unmittelbar die Form der zukünftigen Perle bestimmt, muss auf diesen Arbeitsschritt besondere Sorgfalt verwandt werden. Weist der Kern Löcher oder Furchen auf, so wird auch die Perle nicht vollkommen rund wachsen.

Bis Akoyaperlen geerntet werden können, vergehen 10 bis 24 Monate. Je länger die Wachstumszeit ist, desto besser liegen die Chancen für eine exzellente Qualität. Gleichzeitig erhöht sich aber auch das Risiko für Qualitätseinbußen – beispielsweise aufgrund von Erkrankungen der Muscheln durch Umweltverschmutzung oder Temperaturschwankungen.