Die dunklen Tahiti-Perlen werden in der Muschelart Pinctada margaritifera cummingii gezüchtet, die als Wildform bis zu 30 Zentimeter lang und bis zu 30 Jahre alt werden kann.

Wirken Tahiti-Perlen auf den ersten Blick schwarz, so schimmern sie bei genauerem Hinsehen in einem breiten Farbspektrum von silbergrau über unzählige Grün-Schattierungen bis hin zu Bronze und Aubergine.

Die Perlenfarmen für diese einzigartigen Südseeperlen befinden sich in Französisch-Polynesien – jedoch nicht direkt vor Tahiti, sondern in entlegenen Lagunen, die dank ihrer geschützten Lage innerhalb von Korallenriffen eine hervorragende Wasserqualität aufweisen.

Gut zu wissen: Dunkle Südseeperlen werden auch vor den Cook Islands und den Fidji Inseln gezüchtet. Die Bezeichnung „Tahiti-perlen“ ist jedoch nur Perlen aus Französisch-Polynesien vorbehalten.

Geschichte der Tahiti-Perlen

Vom schillernden Perlmutt in den Schalen der Pinctada margaritifera cummingii waren die Europäer bereits während der Kolonialzeit begeistert. Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Bestände in Französich-Polynesien daher stark bedroht. Mit umfangreichen Arterhaltungs- und Aufzuchtprogrammen ist es jedoch im 20. Jahrhundert gelungen, den Muschelbestand wieder zu sichern.

Erste Zuchterfolge von runden Tahitiperlen datieren auf die 1960er-Jahre. Zuvor waren dunkle Perlen lediglich als eingefärbte Akoyaperlen erhältlich. Den Weg für die erfolgreiche Vermarktung macht erst eine Bestätigung der Echtheit der Tahiti-Perlen durch das Gemmologischen Institut von Amerika möglich. In den 1980er-Jahren stieg die Nachfrage in so hohem Maße, dass der Preis für dunkle Tahiti-Perlen deutlich über dem von hellen Südseeperlen lag. In der Folge wurde die Produktion von Tahitiperlen enorm ausgebaut, worunter allerdings die Qualität stark litt. Kurze Zeit später zwang ein extremer Preisverfall viele Farmen zum Aufgeben.

1999 verabschiedete die Regierung von Französisch-Polynesien ein Maßnahmenpaket zur Qualitätssicherung bei gleichzeitiger Begrenzung der Produktionsmengen von Tahitiperlen. Kontrolliert werde unter anderem die Gründung neuer Farmen sowie die Zahl der bekernten Muscheln. Zudem müssen alle Tahitiperlen vor dem Export geröntgt werden. Perlen mit einer Perlmuttschicht, die dünner als 0,8 Millimeter ist, werden im Rahmen dieser Qualitätsoffensive vernichtet.

Perlenzucht in Französich-Polynesien

Die Muscheln zur Zucht gewinnen die Tahitiperlen-Farmer während der Laichzeit der Pinctada margaritifera cummingii. Dann platzieren sie an geeigneten Stellen im Wasser Konstruktionen, an denen sich die kleinen Larven festsetzen. Haben diese nach etwa einem halben Jahre eine Größe von fünf Zentimetern erreicht, sammeln die Perlenfarmer sie ein und hängen sie in Körben ins Wasser.

Drei Jahre später sind die Muscheln knapp zehn Zentimeter groß. Die kräftigsten Muscheln wählen die Farmer dann für die Bekernung aus. Der Perlmuttkern muss rund und glatt sein und stammt häufig von einer nordamerikanischen Süßwassermuschelart. Neben dem Kern wird der Muscheln ein Gewebeteil einer Gebermuschel eingepflanzt: Dieses beeinflusst der Farbe der neuen Perle.

Etwa einem Monat nach der Operation werden die Muscheln geröntgt: Bei etwa 60 Prozent der Muscheln befindet sich der Kern dann noch immer an der gewünschten Stelle. Diese Exemplare werden für bis zu zwei Jahre in Netzen ins Wasser gehängt. In dieser Zeit achten die Züchter auf die Qualität und Temperatur des Wassers und ausreichenden Schutz vor Raubfischen und Diebstahl.

Das in die Muschel eingepflanzte Gewebeteil bildet derweil einen Perlsack um den Perlmuttkern. Dieser scheidet Perlmutt ab, der den Kern in Schichten umfasst. Pro Tag entstehen so drei bis vier Perlmuttschichten mit einer Dicke von 0,5 bis 1,9 Mikrometer. Nach zwei Jahren sind Perlen mit einem Durchmesser von bis zu 14 Millimetern entstanden. Gesunde Muscheln können zwei- bis dreimal hintereinander bekernt werden. Besonders robust Muscheln werden anschließend – im Alter von etwa sieben Jahren – in die Lagune gesetzt, damit sie dort mit ihren Genen zukünftige Populationen stärken.