Die Bezeichnung „Keshi“ stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie „winziges Teilchen“. Die Fachwelt unterscheidet Akoya-Keshis und Südsee-Keshis.

Akoya-Keshiperlen

Akoya-Keshiperlen entstehen als Nebenprodukt in einer Zuchtmuschel: Lösen sich Partikel von dem zusätzlich zum Kern eingepflanzten Gewebeteilchen, können sich diese in einer anderen Region des Weichkörpers der Muschel wieder festsetzen. Dort bildet sich dann eine kleine Perle ohne Kern. Dies geschieht beispielsweise, wenn eine Auster das Implantat im Laufe des Wachstumsprozesses abstößt oder das Mantelgewebe verletzt wird, so dass sich mehrere Perlsäckchen ohne Kern bilden können. Die so entstandenen Keshiperlen sind in der Regel nur zwei Millimeter groß, besitzen eine barocke Form und einen einzigartigen silbrigen Glanz. Diese unvergleichbar schimmernde Oberflächenqualität verdankt die Keshiperle der Tatsache, dass sie vollständig aus Perlmutt besteht. Als Naturperlen dürfen Akoya-Keshiperlen dennoch nicht bezeichnet werden: Schließlich hatte der Mensch – wenn auch nicht zielgerichtet – seine Hände im Spiel.

Süsee-Keshiperlen

Auch Südsee- oder Tahiti-Keshiperlen enthalten keinen Kern und bilden sich ebenfalls als Nebenprodukt bei der Perlenzucht. In manchen Fällen fördern die Züchter die Entstehung von Keshiperlen aber auch durch das Einpflanzen von Gewebeteilchen. Wie sich eine Keshiperle gebildet hat, lässt sich nachträglich nicht mehr erkennen. Südsee-Keshiperlen werden bis zu 12 Millimeter groß und zeichnen sich durch ihre barocke Form aus. Farblich weichen sie nicht von Südseeperlen mit Kern ab.

Keshiperlen – Bezeichnung ausschließlich für Salzwasserperlen

Seit 1980 ist die Bezeichnung „Keshiperlen“ ausschließlich von Menschen manipulierten Salzwasserperlen vorbehalten. Zuvor hatten beispielsweise die Japaner auch die kleinen kernlosen Perlen aus dem Biwa-See als Keshiperlen vermarktet.

Lediglich in China hält man sich nicht an die offizielle Definition: Die Chinesen sprechen auch dann häufig von Keshiperlen, wenn in Zuchtmuscheln ohne Zutun des Farmers kernlose Perlen entstehen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Zuchtmuscheln behutsam geerntet und dann für ein „zweites Leben“ zurück ins Wasser gesetzt werden. In diesen Muscheln bilden sich häufig neue Perlen ohne Kern.